„Digitalisierung erlebbar machen“
Für eine barrierefreie Stadt
Das Smart Green City-Projekt „Digitalisierung erlebbar machen“ verknüpft Stadtraum und digitalen Raum. Digitale Anwendungen sollen dabei helfen, Konstanz leichter zugänglich und erlebbar zu machen. Im Fokus stehen dabei besonders Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die auf spezielle Informationen zu einem barrierefreien Standort angewiesen sind.
Karte für barrierefreie Orte
Ein Projektbaustein ist die Einführung und Weiterentwicklung der „Wheelmap“ von Sozialhelden e.V.. Diese interaktive Karte zeigt Orte in Konstanz, die barrierefrei zugänglich sind – darunter Restaurants, Cafés, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen. Die Anwendung arbeitet mit einem Ampelsystem, das den Barrierefreiheitsgrad auf einen Blick sichtbar macht. Grün steht für einen uneingeschränkten, stufenlosen Zugang. Orange markierte Orte sind teilweise und rot angezeigte Orte nicht zugänglich.
Ein großer Vorteil: Alle AnwenderInnen können sich beteiligen und selbst Informationen ergänzen. Außerdem können Orte hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit bewertet und Fotos hochgeladen werden. So wird die Karte ständig aktualisiert und mit realitätsnahen Daten gefüllt – für ein barrierefreies Konstanz, das von der Gemeinschaft gestaltet wird.
Die Karte gibt es unter https://barrierefrei.konstanz.de/
Wissen, ob der Aufzug fährt
Die Deutsche Bahn hat bereits die Verfügbarkeit ihrer Aufzüge in die Wheelmap integriert – ein wertvoller Beitrag für mehr Transparenz und Mobilität im Alltag. Aktuell wird in Zusammenarbeit mit der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) eine Testphase mit den ersten zwei Sensoren am Bahnhof Petershausen durchgeführt. Dieses Pilotprojekt dient als Vorbild für ganz Baden-Württemberg, denn es zeigt, wie die Sensoren fachgerecht installiert werden und welche Schritte dabei zu beachten sind – von der technischen Anbringung bis zur zuverlässigen Datenübertragung. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Struktur der Zuständigkeiten dar: Die Aufzüge werden von der Kommune verwaltet, aber von verschiedenen externen Firmen gewartet.
Aufzüge sind für viele Menschen ein unverzichtbares Mobilitätsmittel – insbesondere für Menschen mit Behinderungen, Ältere oder Eltern mit Kinderwagen. Um sicherzustellen, dass diese jederzeit nutzbar sind, werden Aufzüge an zentralen Mobilitätspunkten, wie Bahnhöfen, mit Sensoren ausgestattet. Diese erfassen in Echtzeit, ob ein Aufzug funktionsfähig ist, und übermitteln die Information direkt an die Wheelmap.
Nach einem erfolgreichen Testlauf sollen im Smart Green City-Projekt weitere Aufzüge mit der Sensorik ausgestattet werden. Ziel ist, alle relevanten öffentlichen Aufzüge auszurüsten, damit Menschen mit Einschränkungen ihre Wege verlässlich und effizient planen können.
Ideenwerkstatt „Hack and Harvest“
Die Ideen zur Wheelmap für Konstanz stammt aus dem Hack and Harvest Hackathon 2020. Hier entstanden erste Ideen für eine digitale Anwendung mit barrierefreien Orten in Konstanz. Die Stadt Konstanz griff die Idee auf und Sozialhelden e.V. lieferten mit der Wheelmap die passende technische Lösung.
Auch beim Hack and Harvest 2024 hat ein engagiertes Team kreative Lösungen für mehr Teilhabe gesucht. Eine dieser Ideen: Mit Hilfe von QR-Codes in den Aufzügen soll deren Funktionsfähigkeit gemeldet werden können. Über den Inklusionsbeauftragten Stephan Grumbt und das Programm Smart Green City wird die Idee derzeit verwirklicht. Der HACK AND HARVEST Hackathon von cyberLAGO bietet eine wertvolle Plattform, um kreative und zukunftsweisende Ideen für die Stadt – Gesellschaft zu entwickeln.
Mehr Informationen zum Projekt gibt es unter www.smart-green-city-konstanz.de/digitalisierung_erlebbar
Im Programm Smart Green City führt die Stadt Konstanz zusammen mit PartnerInnen Pilotprojekte durch, in denen innovative und für Konstanz passgenaue Anwendungen und Lösungsansätze entwickelt und erprobt werden.